
Die stille Gefahr
Warum Rückenschmerzen manchmal mehr bedeuten
Fast jeder Mensch kennt Rückenschmerzen. Sie sind eine der häufigsten Gründe für Arztbesuche und Krankschreibungen. Mal ist es ein Ziehen im unteren Rücken, mal ein dumpfer Schmerz zwischen den Schulterblättern, mal ein Schmerz im Arm oder es fällt einem der Schlüssel aus der Hand. Vielleicht hat man auch Schmerzen, die in das Bein oder den Fuß ausstrahlen. Unter Umständen steckt eine harmlose Ursache dahinter, etwa eine Muskelverspannung oder eine falsche Bewegung. Doch manchmal ist der Schmerz mehr als nur ein Zeichen von Überlastung, und genau hier wird es medizinisch relevant.
Rückenschmerzen: Wann sie ein Warnsignal sind
Die meisten Rückenschmerzen verschwinden innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst. Doch es gibt klare Warnzeichen, die auf eine ernste Ursache hinweisen können. Radiologe Dr. med. Ulrich Müller-Lung von koelnradiologie.de empfiehlt, folgende Symptome besonders ernst zu nehmen:
Rückenschmerzen, die länger als sechs Wochen anhalten
Schmerzen, die nachts schlimmer werden
Gefühlsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln in Armen oder Beinen
Kraftverlust, Schwäche oder sogar Lähmungserscheinungen
Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang (Hinweis auf ein neurologisches Problem)
„Wenn Rückenschmerzen mit solchen Warnzeichen auftreten”, erklärt Dr. Müller-Lung, “ist spätestens der Gang zum Hausarzt oder dem Orthopäden erforderlich und im Anschluss eine präzise Diagnose notwendig, und dabei hilft die Radiologie.“
Was kann dahinterstecken?
Bei anhaltenden oder fortschreitenden Rückenschmerzen kann eine ganze Reihe ernsthafter Ursachen vorliegen, etwa:
Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps): Die Bandscheibe drückt auf Nervenwurzeln und verursacht Schmerzen, Taubheit oder Schwäche.
Spinalkanalstenose: Eine Verengung des Wirbelkanals, die vor allem bei älteren Menschen auftritt.
Wirbelkörperfrakturen: Vor allem bei Osteoporose oder nach Unfällen.
Tumoröse Veränderungen: Sowohl gutartige als auch bösartige Prozesse können die Wirbelsäule betreffen.
Entzündliche Erkrankungen: Etwa Morbus Bechterew oder bakterielle Infektionen der Wirbelsäule.
Die Rolle der Radiologie: Sehen, was man nicht fühlen kann
Wenn eine solche Verdachtsdiagnose im Raum steht, ist eine bildgebende Untersuchung der nächste logische Schritt. Je nach Fragestellung kommen dabei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. In der Regel steht das MRT (Magnetresonanztomografie) im Vordergrund, weil es besonders geeignet ist, Weichteile, den Markraum der Wirbelkörper, Bandscheiben, Nervenwurzeln und Entzündungszeichen darzustellen, und das ganz ohne Strahlenbelastung.
„Wir sehen auf den Bildern oft schon frühzeitig Veränderungen, die den Patienten zwar Beschwerden machen, aber gut behandelbar sind, und wir helfen den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, die richtige Therapie zeitig einzuleiten“, sagt Dr. Müller-Lung. „Genau deshalb ist diese Abklärung so wichtig. Nicht, um Angst zu machen, sondern um gezielt helfen zu können.“
Mit über 20 Jahren Erfahrung erkennt Dr. Müller-Lung auf MRT- oder CT-Bildern oft feine Hinweise, die einen Unterschied machen können. Etwa ob es sich um einen frischen Bandscheibenvorfall handelt oder um eine ältere Veränderung. Solche Informationen sind entscheidend für die Therapieplanung.
Fazit: Rückenschmerzen ernst nehmen – aber richtig
Nicht jeder Rückenschmerz rechtfertigt sofort eine bildgebende Diagnostik – und das ist auch gut so. In vielen Fällen helfen Wärme, Bewegung und gezielte Physiotherapie. Doch bei den genannten Warnzeichen ist eine gründliche Abklärung durch die Radiologie ein wichtiger Schritt.
„Unsere Aufgabe als Radiologen ist es, mit Augenmaß zu arbeiten. Wir wollen keine Überdiagnostik, aber auch keine gefährlichen Entwicklungen übersehen“, betont Dr. Müller-Lung. „Dafür braucht es nicht nur moderne Technik, sondern vor allem Erfahrung.“
Fazit: Rückenschmerzen ernst nehmen – aber richtig
Die Radiologie ist dabei ein wertvolles Instrument, das den Unterschied machen kann. Gerade in der Zusammenarbeit mit Orthopäd*innen, Neurolog*innen und Hausärzt*innen bietet die radiologische Diagnostik Klarheit, Sicherheit und einen wichtigen Beitrag zur Therapieentscheidung.
Tipp für Patient*innen:
Wenn Sie unter länger anhaltenden oder ungewöhnlich starken Rückenschmerzen leiden, sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt über eine mögliche MRT-Untersuchung. Das Team von koelnradiologie.de steht Ihnen gerne für eine gezielte Abklärung zur Verfügung.